Daten aus der Geschichte

ca. 8000-4000 v. Chr. | Funde und Ausgrabungsergebnisse belegen eine Besiedelung durch Jäger, Fischer und Sammler in der Mittelsteinzeit. |
ca. 4000-2000 v. Chr. | Jungsteinzeit. Erste Wohnanlagen durch ackerbau- und viehzuchttreibende Bauern (Bandkeramiker) entstehen. |
ca. 2000-50 v. Chr. | Besiedlung vermutlich durch den gallo-germanischen Stamm der Belgen. |
ca. 50 v.-400 n. Chr. | Römer erobern und besiedeln das Gebiet. |
ca. 400 n. Chr. | Eroberung durch die Franken. |
6./7. Jahrhundert | Gründung der ersten [-heim]Dörfer. Entstehung des Ortes Hoeningen. |
7. Jahrhundert | Holzkirche in Rommerskirchen. |
7./8. Jahrhundert | Waldgebiete, die nach großflächigen Abholzungen durch die Römer neu entstanden sind, werden gerodet. Es entstehen die Ortschaften mit der Endung „-hoven“. |
um 700 | Beginn der intensiven Christianisierung. |
793 | Erste urkundliche Erwähnung von Widdeshoven [Widugises hova]. |
8./9. Jahrhundert | Steinkirche in Rommerskirchen. |
ca. 800 | Erster Kirchenbau im Gebiet des heutigen Oekoven. |
ca. 881 | Normannen erreichen den Gillbach. |
9./10. Jahrhundert | In einer Rodung entsteht Ramrath (-rath=Rodung). |
10. Jahrhundert | Bildung der Grundherrschaften. So geht der Fronhof Nettesheim in den Besitz des Kunibert-Stiftes Köln über. |
um 900 | Erbauung der Lambertus-Kapelle in Ramrath. |
962 | Erste urkundliche Erwähnung von Butzheim (Budichim, auch Bozheym, Bozim, Boitzheim). |
1007 | Erste urkundliche Erwähnung von Oekoven (Odinchoven, Udenchoven, Uckeinchen später auch Oeckhoven). |
12. Jahrhundert | Errichtung der Pfeiler-Basilika „St. Briktius“ in Oekoven. Die Kirche in Rommerskirchen erhält einen Turmbau. |
1106 | Erste schriftliche Erwähnung von Rommerskirchen (Rume[r]schirche, auch Romarskirgin). In späteren Urkunden wird Rommerskirchen in folgender Schreibweise wiedergegeben: Rümerskyrken, Rümerskirge, Rumerskirgehn. |
1109 | erste urkundliche Erwähnung von Vanikum (Ueginincheim). |
1129 | Erste urkundliche Erwähnung von Frixheim (Fridesheim). |
1136 | Urkundliche Nachweisung der Ritter von Hoeningen. |
1151 | Erste urkundliche Erwähnung von Anstel (Anstele). |
1155 | Erste urkundliche Erwähnung von Sinsteden (Senstede) und Frixheim. |
nach 1183 | Erwähnung von Nettesheim (Necenshem, auch Nettensheym). |
1187 | Erste urkundliche Erwähnung von Gill (Giele, auch Gayl[e]). |
1195 | Erste urkundliche Erwähnung von Eckum (Ekkinche[i]m; Ikoven (Hidenkoven, Idinchoven), erste Erwähnung der Pfarre Hoeningen mit Kirchenbau („St.Stephanus“) sowie der Pfarre Nettesheim mit Kirchenbau („St. Martinus“). |
1195-1377 | Ritter von Nettesheim. |
um 1200 | Erbauung des nördlichen Seitenschiffes der Lambertus-Kapelle zu Hoeningen. |
1212 | Erste urkundliche Erwähnung der Kirche in Rommerskirchen („St. Peter“) aufgrund der Schenkung an das Kloster Knechtsteden. |
1258 | Gründung des Altenberger Hofes (ab ca. 1500 „Lommertzhof“) nach vorangegangener Güterschenkung an das Kloster Altenberg. |
1285 | Erste urkundliche Erwähnung von Ramrath. |
14./15.Jahrhundert | Gründung der Bruderschaften. |
1314 | Das Gebiet der heutigen Gemeinde geht in kurfürstlichen Besitz über. |
1350 | Erster Hinweis auf Juden am Gillbach. |
1437, 13. Juli | Rommerskirchen erhält das Marktrecht durch Erzbischof Diederich erteilt. Es beinhaltet das Recht zur Abhaltung von drei Jahrmärkten und einem Wochenmarkt. |
1473-1475 | Belagerung von Neuss durch Karl den Kühnen. Zur Verpflegung seiner burgundischen Truppen wird das Land am Gillbach mehrfach überfallen. |
1554 | Schöffen des Hofgerichtes am Fronhof in Nettseheim erhalten Gerichtsbuch und eigenes Siegel. |
1609 | Nettesheim wird Gerichtsstätte des Dingstuhls. |
1640 | Hessisch-weimarische Truppen durchziehen plündernd das Land. Auch die Pfarrkirche in Hoeningen wird verwüstet und drei Jahre später wieder aufgebaut bzw. renoviert. |
1647 | Erste konfessionelle Schulen werden eingerichtet. |
1651 | Die Lambertus-Kapelle zu Ramrath erhält einen Glockenturm. |
Zwischen 1766 / 1787 | Bau der ersten Synagoge in Nettesheim (es handelte sich hierbei um einen einfachen Fachwerkbau). |
1794 | Einmarsch napoleonischer Truppen |
1795-1814/15 | Französische Besatzung. Das bisher zum Amt Hülchrath gehörige Gebiet wird Teil des Kantons Zons, ab 1798 Kanton Dormagen. |
1798-1800 | Bildung der Mairie Evinghoven mit den angehörigen Gemeinden Hoeningen, Oekoven und Broich; Bildung der Mairie Nettesheim mit den Doppelgemeinden Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel sowie Gohr. Bildung der Mairie Rommerskirchen. |
1800, 22. April | Dorf-und Kirchenbrand in Rommerskirchen. |
1801 | Gemäß des Friedens von Lunéville wird das linke Rheinufer und somit auch das Gebiet der heutigen Gemeinde Rommerskirchen staatsrechtlich Teil der französischen Republik. Nettesheim und Rommerskirchen werden dem Kanton Dormagen, Evinghoven dem Kanton Elsen im Dèpartement Roer zugeteilt. |
1810 | Die ersten hauptamtlichen Lehrer werden eingestellt. |
1815 | Nach Beschluss des Wiener Kongresses wird das Rheinland preußisch. |
1816 | Die Bürgermeisterei Evinghoven mit ihren angehörigen Gemeinden wird dem neugebildeten Kreis Grevenbroich zugeteilt. Rommerskirchen und Nettesheim werden Teil des Kreises Neuss. |
1817 | Großbrand in Nettesheim. |
1830 | Schulbau in Nettesheim. |
1833 | Vanikum erhält eine einklassige Schule. Zuvor wurde der Unterricht in Rommerskirchen erteilt. Nur im Winter fand der Unterricht in Privathäusern innerhalb des Ortes statt. |
1839 | Die Bürgermeisterei Evinghoven wird in drei amtsangehörige Gemeinden unterteilt (Hoeningen, Oekoven und Broich). Zur Bürgermeisterei Nettesheim gehören die Gemeinden Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel. |
1842 | Die Bürgermeistereien Rommerskirchen und Nettesheim werden erstmals in Personalunion geführt. |
1845-1849 | Trockenlegung der Brüche. |
1847 | Schulbau in Anstel. Die Synagoge in Nettesheim brennt vollständig ab. |
1847-1848 | Ausbau der Köln-Venloer Straße (heute B 59) |
1848 | Die Nutzungsrechte für Parzellen des Butzheimer Bruches werden zum ersten Mal verlost. |
1850 | Neubau eines jüdischen Gebetshauses in Nettesheim. Die Weihe zur Synagoge erfolgt später. |
1852 | Sinsteden erhält eine eigene Schule. |
um 1860 | Einführung des Zuckerrübenanbaus. |
1867-1869 | Neubau eines eingeschossigen Schulgebäudes in Hoeningen. |
1868-1870 | Schulbau in Butzheim. |
1870 | Die Gemeinde Gohr gehört nicht mehr zur Bürgermeisterei Nettesheim und wird der Bürgermeisterei Nievenheim zugeteilt. |
1874 | Landwirte vom Gillbach gründen in Wevelinghoven die „Gillbacher Zuckerfabrik“. |
1883 | Das Rathaus der Bürgermeisterei Evinghoven wird in Widdeshoven eingerichtet. |
1889 | Eröffnung des Krankenhauses „Maria Hilf“ in Nettesheim. |
1898, 1. Oktober | Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie von Pulheim nach Grevenbroich für den Güterverkehr. Rommerskirchen erhält einen Bahnhof. |
1899, 1. April | Die Strecke wird für den Personenverkehr freigegeben. |
1899 | Die Eisenbahnlinie wird vermutlich in diesem Jahr bis Ehrenfeld erweitert. |
1899 | Das Hoeninger Bruchland geht in Privatbesitz über. |
1900 | Rommerskirchen erhält einen Posttelefon-Anschluss. |
1901 | Einrichtung des neuen jüdischen Friedhofes in Butzheim; Der alte Friedhof im Butzheimer Bruch wird geschlossen. |
1904 | Planung einer Eisenbahnlinie von Rommerskirchen nach Neuss. |
1905 | Inbetriebnahme der erweiterten Eisenbahnlinie Grevenbroich-Köln mit Haltestation in Rommerskirchen. |
1906-1913 | Anfänge der Wasser- und Elektrizitätsversorgung. |
1908-1914 | Die Bahnlinie Grevenbroich-Köln wird zu einer zweigleisigen Strecke ausgebaut und erhält mit der nun geschlossenen Verbindung nach Venlo internationale Bedeutung. Zur Abdeckung lokaler Wirtschaftsinteressen wird etwa gleichzeitig die Bahnlinie Rommerskirchen-Bedburg errichtet. |
1914, 19. Dezember | Rommerskirchen wird Endstation der Bahnlinie Elsdorf-Zieverich-Bergheim. |
1919 | Ein Weiterbau der Eisenbahnlinie von Rommerskirchen nach Neuss wird nach dem I. Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag untersagt und später verworfen. Es finden erste demokratische Amts-bzw. Gemeinderatswahlen statt. |
1921 | Einbruch in das Nettesheimer Rathaus. Die Täter legen Feuer. Akten, und somit wichtige historische Quellen werden vernichtet. |
1923-1927 | Ausbau der Entwässerungsanlagen im Butzheimer Bruch. |
1925 | Erweiterung der Schule in Butzheim. |
1926 | Die Ramrather Heide geht in Privatbesitz über. |
1927 | Die Bürgermeistereien werden im Rahmen einer Verwaltungsreform in „Ämter“ umbenannt. |
1928 | Die Ämter Nettesheim und Rommerskirchen werden durch eine kommunale Neugliederung dem Kreis Grevenbroich zugeteilt. |
1929 | Aus den Landkreisen Grevenbroich, Neuss und Teilen von Gladbach wird der Landkreis Grevenbroich-Neuss gebildet. |
1934-1950 | Das Amt Evinghoven wird in einer Personalunion mit der Gemeinde Neukirchen geführt. |
1935 | Auflösung der Gemeinde- und Amtsräte durch die NSDAP. |
1936/1937 | Aufgabe des Rathauses in Nettesheim. Die Verwaltung wird gemeinsam mit Rommerskirchen im neu erbauten Rathaus in Eckum durchgeführt. |
1937 | Zugunglück bei Holzheim. Allein aus Rommerskirchen kommen 17 Menschen, die sich auf einer Pilgerfahrt nach Kevelaer befinden, ums Leben. |
1938 | Die Gemeinde Broich wird vom Amt Evinghoven gelöst und der Gemeinde Gohr im Amt Nievenheim zugeteilt. |
09./10.11.1938 | In der Pogromnacht wird die Rommerskirchener Synagoge zerstört. Das Gebetshaus in Nettesheim bleibt vom direkten Terror-Einfluss zwar nahezu verschont, geht aber in Privatbesitz über und dient noch heute als Wohnhaus. |
1.3.1945 | Bei dem letzten und zugleich schwersten Bombenangriff auf das Gemeindegebiet werden in Rommerskirchen ca. 134 Zivilpersonen getötet. Am 3.März nehmen amerikanische Truppen den Ort ein. Das Gebiet am Gillbach wird Teil der britischen Zone. |
1946 | Es finden erste demokratische Amts-und Gemeinderatswahlen nach dem II. Weltkrieg statt. Nach britischem Vorbild werden die Kommunen von einem, vom Rat gewählten, ehrenamtlichen Bürgermeister repräsentiert. Die hauptamtlichen Verwaltungsleiter tragen die Berufsbezeichnung „Amtsdirektor“ und werden vom jeweiligen Amtsrat für 12 Jahre gewählt. |
1950 | Bau der katholischen Volksschule in Rommerskirchen. |
ca. 1957 | Fertigstellung der evangelischen Kirche in Frixheim („Kreuzkirche“). |
1958 | Umbau der Nettesheimer Synagoge in ein Wohnhaus. |
1959-1962 | Errichtung einer evangelischen Volksschule in Eckum. |
1965/66 | Erbauung der evangelischen Kirche in Eckum („Samariterkirche“). |
1.1.1966 | Zusammenschluss des Amtes Nettesheim mit der sogenannten „amtsfreien“ Gemeinde Rommerskirchen zum „Amt Rommerskirchen-Nettesheim“. Die amtsangehörigen Doppelgemeinden Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel bleiben bestehen. |
Zwischen 1967 und 1974 | Einstellung des Unterrichtes in den Volks-bzw. Grundschulen Sinsteden und Vanikum |
30.8.1969 | Trennung der Volksschulen in Grund- und Hauptschulen. Aus den Volksschulen in Hoeningen, Frixheim, Rommerskirchen, Eckum und Vanikum werden „weltanschauliche“ Grundschulen. |
1970/71 | Planung und Baubeginn einer Gemeinschafts-Hauptschule in Rommerskirchen. |
1972 | Der Unterricht in der Butzheimer Schule wird eingestellt. |
3./4.6.1972 | Einweihung der neuerbauten Gemeinschafts-Hauptschule. |
1.1.1975 | Im Rahmen der kommunalen Neugliederung entsteht aus dem Zusammenschluss der Ämter Evinghoven und Rommerskirchen-Nettesheim die Gemeinde Rommerskirchen. Verwaltungssitz ist das Rathaus in Eckum. Die amtsangehörigen Gemeinden Hoeningen, Oekoven, Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel werden aufgelöst. Aufgelöst wird auch der Kreis Grevenbroich. Die Gemeinde Rommerskirchen gehört fortan zum neugebildeten Kreis Neuss. |
29.1.1975 | Offizielle Einweihung des Hallenbades in Rommerskirchen. |
Dezember 1975 | Fertigstellung der ersten Kläranlage im Gemeindegebiet. |
1976 | Gründung des Feld- und Werkbahnmuseums im ehemaligen Oekovener Bahnhof. |
24.1.1976 | Die Volkshochschule startet mit zehn Kursangeboten. |
1979 | Die Gemeinde führt erstmals ein eigenes Wappen. |
1981 | Durch einen Chemiebrand auf einem Firmengelände in Vanikum kommt es zu schweren ökologischen Belastungen im Umfeld. |
15.8.1981 | Inbetriebnahme einer biologischen Kläranlage in Villau. |
1983 | Die Grundschule in Eckum wird aufgelöst. Das ursprünglich als evangelische Volksschule konzipierte und genutzte Gebäude wird zur Nebenstelle der Gemeindeverwaltung umfunktioniert. In Deelen wird eine Werkstatt für Behinderte eingerichtet, in der rund 60 Personen beschäftigt werden. Träger ist die „Werkstatt für Behinderte Gemeinnützige GmbH Hemmerden“. |
Dezember 1986 | Das neu eingerichtete Gemeindearchiv bezieht Räume in der Hauptschule am Nettesheimer Weg. |
1988 | Wiedereinführung des Wochenmarktes in Rommerskirchen. Die ehemalige Schule in Butzheim wird zu einem Begegnungszentrum ausgebaut und bietet Platz für öffentliche wie private Veranstaltungen verschiedenster Art. Fortan finden hier die Sitzungen des Gemeinderates statt. |
1991 | Aufgrund der zu geringen Anmeldungsquote wird die Hauptschule aufgelöst. Nach voraus gegangener Renovierung wird das Gebäude von der „Gillbach“-[Grund-]Schule genutzt. In dem ehemaligen Schulgebäude an der Giller Straße werden eine Kindertagesstätte sowie die Fraktionsbüros der ratsangehörigen Parteien untergebracht. |
3.10.1991 | Manifestierung einer interkommunalen Partnerschaft zwischen den Gemeinden Karstädt im Kreis Perleberg (Brandenburg) und Rommerskirchen. |
Juni 1994 | Eröffnung der Skulpturen-Halle in Sinsteden. Hier werden in einer Dauerausstellung Werkstücke des renommierten Künstlers Ulrich Rückriem gezeigt. |
1995 | In Sinsteden wird das Landwirtschaftsmuseum des Kreises Neuss eröffnet. |
1998-1999 | Skandal um unerlaubt hohe Schadstoff-Immissionen ausgehend von einer metallverarbeitenden Firma in Rommerskirchen. Durch den massiven Bürgerprotest wird eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit erlangt. Bedingt durch das große Medieninteresse wird Rommerskirchen bundesweit bekannt. |
1999 | Bei den Kommunalwahlen werden erstmals seit Bestehen des Landes Nordrhein-Westfalens hauptamtliche Bürgermeister, die somit gleichzeitig Verwaltungschef sind, in einer „Urwahl“, also direkt von der Bürgerschaft gewählt. Das Amt des Gemeindedirektors entfällt. |